Ein Hauptgrund für die Reise nach Zentral- & Südamerika

6 Tage ohne Kontakt zur Aussenwelt? Die teurere Variante als Fliegen? Eineinhalb Woche Verzögerung in meiner Reise einplanen? Aber natürlich! Denn für mich ging es am Mittwoch ab auf ein kleines Segelschiff, um die Reise nach Kolumbien anzutreten. Dies war auch einer der Hauptgründe warum ich nach Zentral- und Südamerika wollte, da ich davon gelesen hatte. Denn von Panama nach Kolumbien kommt man nur mit dem Flieger oder mit dem Schiff.

Wie es auf dieser Reise so ist, lief auch diesmal nicht alles nach Plan, denn ein paar Touris hatten ihre Fahrt verschoben und so konnte Rudi, unser Kapitän, nicht wie geplant fahren, da nur noch ich auf dem Schiff gewesen wäre. Zusätzlich verschob sich die Reise noch um zwei Tage, da etwas am Schiff repariert werden musste.

Der frühe Vogel fängt der Wurm, denn um 5 Uhr früh wurde ich dann am Mittwochmorgen in meinem Hostel abgeholt. Mehr oder weniger pünktlich kam der Fahrer dann auch, suchte dann aber nach einer Jessica. Also versuchte ich ihm klarzumachen, dass ich Sascia heisse und fragte ihn, ob er von Rudi geschickt worden ist. Er hatte keine Ahnung und fragte nach, wie denn das Schiff heisst. Hier hatte ich natürlich keine Ahnung. Zum Glück sassen zwei junge Schweizer (Numena und Daniel) schon im Auto, die auch mit Rudi mitfahren und halfen mir mit dem Fahrer. Also ab zum nächsten Hostel noch zwei Backpacker abholen und dann direkt nach Cartí zu den San Blas Inseln.

Hier trafen wir dann auf drei Deutsche, die auch mit Rudi mitkommen und schon war unsere "Crew" vollständig.

Mit einem kleinen Motorschiff ging es dann zur African Queen, wie unser Segelschiff heisst.

Wir wurden von Rudi an Board begrüsst und nach einer kurzen Erklärung, wie was wo ist, konnten wir unsere Betten aussuchen. Noch kurz im Kuna-Dorf (Kuna sind die Einheimischen auf den San Blas Inseln, die vor Panama liegen. Sie sind eigenständig und verwalten sich selbstständig, unabhängig von Panama) Bier und Zigaretten kaufen gehen und schon ging es los. Rudi hatte auf dem Weg nach Cartí einen kleinen Hai gefangen und dies servierte er uns zum Mittagessen mit Pasta und einer leckeren Tomatensauce. Hier merkte man definitiv, dass er Italiener ist, denn das Essen war superlecker. 

Nach ein paar Stunden Fahrt ankerten wir dann zwischen den San Blas Inseln und vertrieben uns die Zeit bis zum Abendessen mit Schnorcheln. Hier sahen wir dann auch gleich zwei Rochen, Langusten und ganz viele Fische im klaren Wasser.

So ging es die nächsten Tage weiter. Einfach süsses Nichts-Tun gemischt mit Schnorcheln und leckerem Essen. 

Am Donnerstag vor dem Mittagessen, als wir ankerten, kamen dann Kuna-Fischer mit ihren Ruderbooten zu uns und verkauften uns frische Langusten und einen King Crab. Wo man normalerweise ein Vermögen hinblättert, hatten wir nur 10$ für sechs "kleine" Langusten, nochmals 10$ für eine grosse Languste und 10$ für den King Crab bezahlt. Alleine für die grosse Languste bezahlt man in Europa über 100€. 

Rudi richtete uns dies alles zum Abendessen an und es war super lecker.

Am Donnerstagabend fing es dann leider zu Regnen an und auch der Freitag war durchzogen mit tiefhängenden Wolken und zwischendurch immer wieder Regenschauer. Trotz des Wetters hatten wir Glück mit dem Fischfang: eine kleine Makrele und ein grosser Barraguda haben angebissen, welche dann perfekt von Rudi fürs Abendessen zubereitet wurden. Am späten Nachmittag schauten wir uns noch ein Kuna-Dorf an, bevor wir unser letztes Abendmahl auf dem Schiff genossen. 

Viel zu schnell waren die Reise an ihrem Ende angelangt, denn am nach dem Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir schon den Grenzposten von Panama an, um unseren Ausreisestempel abzuholen. Um die Mittagszeit kamen wir dann in Sapzurro an und die Küstenwache kam auch schon angetuckert, um uns zu kontrollieren. Gleich darauf versuchten sie uns von hier zu verscheuchen, denn wir hatten ja keinen Einreisestempel nach Kolumbien und wir seien illegal hier, da wir ankerten. Rudi liess sich aber nicht aufs Korn nehmen, denn nach internationalem Seerecht, hat man 48h Stunden Zeit, um den Einreisestempel zu holen. Also zogen sie wieder ab und wir durften unser letztes Mittagessen auf dem Schiff geniessen. Kurz ein Hostel suchen und dann noch auf ein Bier alle zusammensitzen, bevor jeder wieder seine Wege geht. Ich habe mich vorerst Daniel und Numena angeschlossen und reise mit ihnen weiter bis nach Bogotá.


Que bonita es Panama

Bocas Del Toro

Nach kurzer Rücksprache mit Simona von Costa Rica, machte ich mich dann tatsächlich auf den Weg nach Bocas del Toro, um die Wartezeit mit ihr zu verkürzen.

Nach anfänglicher Motivation, gerieten wir bald ins süsse Nichtstun. Wir genossen die Sonne am Playa Estrella, im Norden von Bocas del Toro und lernten neue Leute im Hostel kennen.

Ein paar Tage später kam auch noch Marlene, eine Freundin von Simona aus der Schweiz, nach Bocas, die gerade ihre 1-jährige Reise gestartet hat.

Zusammen versuchten wir ein günstiges Wassertaxi auf die Insel Bastimentos zu finden, welches dann auch irgendwie geklappt hat.

Leider fiel uns da dann auch auf, dass wir unnatürlich viele Mückenstiche hatten und der Verdacht nach Bettwanzen kam auf.

Tatsächlich haben wir am Abend dann auch welche im Bett gefunden und durften zum Glück das Zimmer wechseln.

Am nächsten Tag hiess es dann erst einmal die ganze Wäsche in die Wäscherei bringen, damit es heiss gewaschen werden kann, damit auch keine Bettwanze oder Eier das überlebt.

Dank diesem Ereignis, waren wir dann schlussendlich auch froh, die Insel wieder verlassen zu können. 

Simona und Marlena machten sich am Freitag Morgen auf den Weg zurück über die Costa Ricanische Grenze, während ich dann am Abend den Nachtbus zurück nach Panama nehmen wollte.
Am Morgen lernte ich noch einen Schweizer kennen, der sich mir dann spontan anschloss und mir die restlichen Tage in Panama City Gesellschaft leistete.